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Sat, Sep 2, 2023
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Info

1.FC Magdeburg   Hertha BSC
Christian Titz C. Titz Manager P. Dárdai Pál Dárdai
€17.18m Total market value €45.20m
25.5 ø age 24.4
Jason Ceka J. Ceka Most valuable player F. Reese Fabian Reese

Gesamtbilanz: 2. Bundesliga

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5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC

Aug 31, 2023 - 1:58 PM hours
Samstag, 02.09.2023, 13:00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

Nach drei Auswärtsspielen in Serie läuft der 1. FC Magdeburg endlich wieder vor heimischer Kulisse auf und darf sich auf eine weitere Partie vor vollem Haus freuen. Denn schon seit zwei Wochen ist die allererste Begegnung mit Hertha BSC ausverkauft. Während die FCM-Fans dem Premierenduell gegen den zweifachen deutschen Meister (1930 und 1931) entgegenfiebern, bedeutet das Gastspiel in der Elbestadt für die Herthaner die kürzeste Auswärtsfahrt in dieser Saison. Wenngleich am Samstag die Erstauflage dieser Partie ansteht, gab es in der Vergangenheit bereits sechs Spiele gegen die zweite Mannschaft der „Alten Dame“. Die Bilanz ist ausgeglichen mit drei Siegen für beide Seiten.

Letztes Duell gegen Herthas Zweite: Beck-Doppelpack und Chaheds Debüt-Tor
Das letzte Aufeinandertreffen ist gerade einmal gut acht Jahre her. Am 29. Spieltag der Saison 2014/15 gewann das Team von Jens Härtel mit 4:1 und baute damit die Tabellenführung gegenüber dem FSV Zwickau, der parallel in Halberstadt verlor, auf vier Punkte aus. Vor 2.702 Zuschauern, die sich im Schatten des Olympiastadions am Wurfplatz eingefunden hatten, war Christian Beck bereits nach zwei Minuten per Kopf nach einem Eckball von Nico Hammann zur Stelle. Kurz darauf traf Nicolas Hebisch in das eigene Tor zum 1:1. Es dauerte bis zur 39. Minute, ehe Lars Fuchs nach Vorarbeit von Beck die Gäste wieder in Führung schoss. In der Schlussphase machten der damals 18-jährige Tarek Chahed mit seinem ersten Tor für die FCM-Profis sowie erneut Torjäger „Beckus“ mit seinem 20. Saisontreffer den Sieg klar. Im Tor der Hertha-Bubis stand damals übrigens ein gewisser Marius Gersbeck, der im Sommer dieses Jahres zu seinem Jugendverein zurückkehrte und derzeit für negative Schlagzeilen sorgt.

Rückblick auf meine Begegnung mit Hertha BSC
Aus dem Mangel an direkten Duellen möchte ich meinen Rückblick auf die jüngste Vergangenheit des kommenden Gegners mit einem persönlichen Erlebnis beginnen. Als feststand, dass Hertha BSC zum Saisonende 21/22 in die Relegationsspiele gegen den Hamburger SV gehen musste, entschloss ich kurzfristig, mir ein Ticket für die Partie zu holen und am Nachmittag des 19.05.2022, einem Donnerstag, in die Hauptstadt aufzubrechen, um diesen Kampf zweier ehemaliger Schwergewichte der Bundesliga (belegten in der Saison 08/09 noch die Plätze 4 und 5) um einen Platz in der Eliteklasse hautnah zu verfolgen. Es war mein erster Besuch im Olympiastadion und obwohl ich im Vorfeld oft hörte, dass die Atmosphäre nicht so besonders sein soll, war ich überwältigt, als ich kurz vor dem Anpfiff die Tribüne betrat und die mit 75.500 Zuschauern voll besetzten Ränge im weiten Rund sah. Es wurde zwischenzeitlich sehr laut, weil sowohl die Herthaner Ostkurve, als auch die schätzungsweise 20.000 Gästefans ihre Teams leidenschaftlich anfeuerten.

Relegation 2022: Hertha verhindert Absturz nach Hinspielneiderlage
Seinerzeit sah ich den Zweitligisten in der Favoritenrolle, der durch einen beeindruckenden Endspurt mit fünf Siegen in Folge noch den dritten Platz erreichte, während die Berliner unter Feuerwehrmann Felix Magath die letzten beiden Spiele verlor und somit unnötigerweise eine Extrarunde drehen musste. Im Hinspiel behielt dann auch der Gast durch einen Kunstschuss von Ludovit Reis (Zusammenfassung) die Oberhand. Als ich nach dem Abpfiff den HSV-Fans im Stadion beim feiern zusah, kam bei mir bereits eine leichte Vorfreude auf ein mögliches Gastspiel des FCM im Olympiastadion auf, doch durch den 2:0-Sieg im Rückspiel sprang die Hertha dem Abstieg tatsächlich noch von der Schippe.

Die Abstiegssaison 22/23: Pal Dardai übernimmt zum dritten Mal das Ruder
In der Folgesaison wollten die Berliner unter dem neuen Trainer Sandro Schwarz natürlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, doch die dürftigen Ergebnisse aus dem Vorjahr setzten sich fort und man kam nie höher als Platz 13. Als der Verein nach einer 2:5-Niederlage bei Schlusslicht Schalke die rote Laterne übernahm, wurde auf der Trainerposition gewechselt und zum dritten Mal der ehemaligen Hertha-Profi Pal Dardai installiert. Er steht für die letzte Hochphase der Alten Dame, als er nach der erfolgreichen Rettungsaktion 2015 in den Folgejahren die Tabellenplätze 7, 6, 10 und 11 erreichte. Mit dem Kurswechsel im Sommer 2019 nach dem Einstieg von Lars Windhorst als Investor war die zumeist biedere Spielweise des Ungarn nicht mehr genug für die Ansprüche des neu ausgerufenen „Big City Club“. Doch damit begann der Niedergang der Herthaner, die bereits in der Rückrunde 20/21 wieder auf Dardai zurückgriffen, der sie zum Klassenerhalt führte.

Dritte Rettungsaktion misslingt
Nun war Dardai erneut als Feuerlöscher gefordert, konnte die am Boden liegende Alte Dame aber nicht mehr aufrichten. Er erkannte schnell, dass die Probleme in der Kaderzusammenstellung und der mentalen Verfassung der Spieler zu groß waren, um sie so kurzfristig zu lösen. Das 2:4 im ersten Spiel gegen Werder Bremen legte die Schwachstellen schonungslos offen. Durch ein 2:1 gegen den VfB Stuttgart vor heimischer Kulisse blieb die Hoffnung auf das Erreichen der Relegation zwar bestehen, doch nach einer 2:5-Pleite in Köln wurde das Heimspiel gegen Bochum in der vorletzten Runde zur Schicksalspartie. Die Hausherren wehrten sich mit allen Mitteln und gingen nach 63 Minuten tatsächlich in Führung, doch in der letzten Minute der Nachspielzeit besiegelte der Ausgleichstreffer den Abstieg aus der Bundesliga. Im Saisonfinale gab Dardai einen Vorgeschmack auf die Zukunft, indem er sieben Jungs aus dem eigenen Nachwuchs einsetzte, die der Hertha mit einem 2:1 einen würdigen Abschied aus dem Oberhaus bescherten.

Laufender Kaderumbruch während der Startphase
Der Umbruch nach dem Abstieg fiel erwartungsgemäß umfassend aus und dauert bis zum Ende des Transfensters am Freitag an. Nach aktuellem Stand (Donnerstagnachmittag) sind 22 Abgänge und 25 Zugänge zu verzeichnen. Am ersten Spieltag der neuen Saison liefen mit Torwart Oliver Christensen und dem zunächst zum Kapitän ernannten Marco Richter zwei Spieler auf, die sich inzwischen verabschiedet haben. Dieser laufende Findungsprozess war ein wesentlicher Faktor für den katastrophalen Saisonstart mit drei Niederlagen ohne eigenen Treffer. Zwei neue Eckpfeiler der Mannschaft, die bislang in jedem Spiel zur Startformation gehörten, sind der Innenverteidiger und neue Kapitän Toni Leistner (158 Zweitligaspiele) sowie Linksaußen Fabian Reese (167 Zweitligaspiele, 18 Tore, 31 Vorlagen), der bereits zu Beginn des Jahres bei der Hertha unterschrieb. Reichlich Zweitliga-Erfahrung (160 Spiele) bringt zudem Jeremy Dudziak auf den Rasen, der als Linksverteidiger oder im zentralen Mittelfeld agieren kann.

Fünf Veränderungen zwischen erstem und viertem Spieltag
Die Startelf, die am letzten Samstag mit dem 5:0 gegen Fürth einen Befreiungsschlag landete, war im Vergleich zur Aufstellung vom Saisonauftakt auf fünf Positionen verändert. In der Sturmspitze spielt nun Haris Tabakovic, der mit einem Doppelpack sowie einer Vorlage den ersten Saisonsieg auf den Weg brachte. Mit Smail Prevljak trug sich ein weiterer neuer Stürmer nach seiner Einwechslung in die Torschützenliste ein. Die Außenbahnen besetzen inzwischen Jonjoe Kenny und Michal Karbownik, der mit 2,5 Millionen Euro Ablöse der teuerste Einkauf in diesem Transfersommer war und letzte Saison in Düsseldorf überzeugte.

Hertha macht „aus der Not eine Jugend“
Ein besonders emotionaler Moment für die Hertha-Fans im Fürth-Spiel war das Tor von Palko Dardai, der mit seiner Heimkehr dafür gesorgt hat, dass nun wieder alle drei Trainersöhne vereint sind. Vor der Saison wurde bereits der 17-jährige Bence zu den Profis hochgezogen, der der talentierteste Spross aus dem Dardai-Nachwuchs sein soll. Als Nachfolger von Christensen ist der 20-jährige Tjark Ernst zwischen die Pfosten gerückt, da der mittlerweile angeklagte Gersbeck weiterhin suspendiert ist. Sein erstes Tor für die Hertha-Profis gelang Marten Winkler, der ebenso wie Ernst aus der eigenen Jugend stammt und beispielhaft für den von Vereinspräsident Kay Bernstein vorgegebenen „Berliner Weg“ gefördert werden soll. Auch am Samstag ist zu erwarten, dass zahlreiche Eigengewächse auf der Bank sitzen und vom ehemaligen Jugendcoach auch gerne in das kalte Wasser geworfen werden.

Zwei Last-Minute-Einkäufe für das zentrale Mittelfeld
Kurzfristig konnte Sportdirektor Benjamin Weber die lang ersehnten Verstärkungen für das zentrale Mittelfeld vorstellen. Zum einen nahm er den zweifachen schwedische Nationalspieler Bilal Hussein unter Vertrag, der als technisch versiert und spielstark gilt. Der 23-jährige soll für mehr Kreativität aus der Schaltzentrale sorgen, während der 30-jährige Andreas Bouchalakis viel Erfahrung und Robustheit aus 226 Spielen für den griechischen Serienmeister Olympiakos Piräus mitbringt. Neben 61 Partien in den europäischen Klubwettbewerben hat er auch 36 Länderspiele bestritten. Die beiden internationalen Zugänge werden am Samstag ihre ersten Eindrücke vom deutschen Zweitligafußball gewinnen, wenn sie in das ausverkaufte Heinz-Krügel-Stadion einlaufen.

Die Lage beim Club: mit neuer Defensivstärke zum ersten Zu-Null-Spiel
Den ersten Punktgewinn überhaupt auf St. Pauli hat sich der FCM mit Schwerstarbeit in der Abwehr, einem aufmerksamen Dominik Reimann und einer guten Portion Spielglück erkämpft. Gegenüber der 0:3-Klatsche im Vorjahr verfügt die Titz-Elf inzwischen über ein robustes und zweikampfstarkes Zentrum, das deutlich weniger gefährliche Abschlüsse zulässt. Mit 5,0 expected goals für den Gegner hat der FCM nach vier Spieltagen den viertniedrigsten Wert vorzuweisen. Daniel Elfadli hat ligaweit die meisten Zweikämpfe am Boden (25) gewonnen und zusammen mit Daniel Heber die viertmeisten Balleroberungen (jeweils 10) erzielt. Jean Hugonet rangiert mit 11 gewonnen Tacklings in lediglich drei Spielen auf dem achten Platz im Spielervergleich.

Bester Spielmacher der Liga: Baris Atik
Auch Baris Atik weiß sich durchzusetzen und steht mit 22 gewonnen Zweikämpfen an dritter Stelle (Quelle: sofascore.com). Gleichzeitig ist er der überragende Offensivakteur der ersten vier Spieltage mit 17 Torschussvorlagen und 76 angekommenen Pässen im letzten Drittel. Die Fähigkeiten des Spielmachers werden auch am Samstag wieder gefragt sein, denn bei einem durchschnittlichen Ballbesitz von 47,2 % ist damit zu rechnen, dass die Hertha zurückhaltender agieren wird, als es St. Pauli getan hat. Gleichwohl hat der Gast ligaweit die drittmeisten Bälle pro Spiel abgefangen.

Im Vergleich zur Vorwoche muss die Titz-Elf wieder besser in das Übergangsspiel und häufiger den Weg in den Strafraum finden. Dabei wird es auf flache Lösungen ankommen, denn mit Marc-Oliver Kempf steht der kopfballstärkste Spieler der Liga (27 gewonnene Luftduelle) in den Reihen des Gegners. Den FCM zeichnet bislang eine hohe Effizienz aus, denn mit nur 11,8 Schüssen pro Spiel liegt er auf dem vorletzten Platz in dieser Kategorie. Eine Steigerung der Torgefahr wird nötig sein, um die Hertha-Abwehr zu knacken und den eigenen Fans, die das HKS erneut bis auf den letzten Platz füllen werden, den zweiten Heimsieg nacheinander zu bescheren.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Aug 31, 2023 at 2:03 PM hours
Show results 1-6 of 6.
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#1
Aug 31, 2023 - 3:07 PM hours
Wow, super Eröffnung von dir. daumen-hoch

Nur als kleine Ergänzung, nicht böse gemeint. Ernst kam letztes Jahr aus der Jugend des VfL Bochums, ist also kein Spieler aus unserer Akademie. Den Kredit muss man also den Bochumern geben.

Zum Spiel: Wird mit Sicherheit ein richtiger Hexenkessel werden. Habe euch letzte Saison gerne zugeschaut und bin sehr gespannt, wie das von unserer Seite aus gegen euch aussehen wird.

Auf ein gutes und faires Spiel!
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#2
Sep 2, 2023 - 4:29 PM hours
Irre.
Ich bin heute in den 90Min+X Minuten viele Jahre gealtert…
Ein denkwürdiges Spiel, an das man sich noch lange erinnern wird.
Und vorallem beste Werbung für unseren Club.

Ein paar Dinge, die ich für mich persönlich betrachtet heute festhalten muss:

-Gnaka bester Mann heute
-Hugonet ist der bessere Elfadli
-El Hankouri ist kein Außenverteidiger aber Tor des Monats
-Hertha hinten vogelwild
-Schuler = Maschine
-Piccinis fehlen ist nicht zu ersetzen

Wenn wir 2-3 Tore nicht so herschenken, darf sich Hertha nicht beschweren, wenn der Sieg noch viel deutlicher ausfällt.

Ganz stark! Weiter so!
Kräfte tanken in der Länderspielpause.

•     •     •



+++ FUSSBALLCLUB MAGDEBURG +++
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#3
Sep 2, 2023 - 5:21 PM hours
So ein verrücktes Spiel wie heute habe ich noch nie im HKS gesehen. Eine wahnsinnige Achterbahnfahrt mit einem insgesamt verdienten Sieg für die Größten der Welt!

Es deutete sich aus meiner Sicht schon früh an, dass es ein wildes Spiel werden könnte. Hertha war heiß und ging mit dem Rückenwind des 5:0-Sieges früh drauf. Gleich den ersten Fehler im Spielaufbau nutzten sie gnadenlos. Nach einer kurzen Unterbrechung wegen der Pyroshow der Gästefans gaben wir gleich die passende Antwort. Danach hatten wir das Spiel im Griff und Möglichkeiten zum 2:1. Doch eine weitere Nachlässigkeit in der Abwehr brachte uns wieder ins Hintertreffen. Hier sah vor allem Elfadli schlecht aus gegen Tabakovic, der ihm eine Lehrstunde erteilte. Ohnehin hatten wir einige Probleme mit dem bulligen Hertha-Stürmer, der viele hohe Bälle behauptete. Es war ein hektisches Spiel, mit viel Intensität, die Emotionen kochten auf dem Platz und auf den Rängen mehrere Male hoch. Elfadli musste nach einer riskanten Grätsche angeschlagen vom Platz und wurde durch Condé ersetzt.

Vor der Pause wurde es nochmal wild. Schuler markierte den Ausgleich mit einem satten Abschluss. Doch aufgrund einer weiteren nachlässigen Verteidigung mussten wir das 2:3 hinnehmen. Zuvor hatte ich ein Foul an Heber vermutet, aber das Tor zählte. Zur Halbzeit war ich reichlich gefrustet wegen der haarsträubenden Fehler im Spielaufbau und den Wacklern in der Abwehr. Ohne Piccini fehlt es uns da hinten die Ruhe und Abgeklärtheit. Auch Heber mit ein paar Unsicherheiten wie bereits in den Spielen zuvor. Immer wieder kam Hertha gefährlich in den Rücken unserer AV. Ich war aber hoffnungsvoll, dass gegen diese Hertha noch ein paar mehr Tore möglich sind.

Nach dem Seitenwechsel glich Ceka mit einem super Schuss von außerhalb des Strafraums aus. Aber kurz
darauf wieder eine Schlafeinlage bei einem Eckball. Es war zum Verzweifeln. Trotz all der Rückschläge steckte die Mannschaft aber nicht auf und hatte hinten raus mehr Körner, um das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Zuerst verblüffte mich El Hankouri mit einer super Flanke, die Bell Bell zum Ausgleich nutzte. Und dann packte der oft kritisch gesehene Hankouri einen super Schuss in den Winkel aus. Mit diesem Treffer schlug die Stimmung auf den Rängen in Euphorie und Feierlaune um. Die Jungs auf dem Platz blieben dran und waren dann auch hinten einigermaßen stabil. Es gab nur noch ein, zwei brenzlige Situationen zu überstehen. Einmal reagierte Reimann stark und fischte einen Abpraller weg. Und nach einigen vergebenen Chancen machte Arslan mit dem 6:4 den Deckel drauf.

Ich las soeben, dass es noch nie in der zweiten Liga eine Mannschaft gab, die nach einem viermaligen Rückstand das Spiel nicht verlor. Wir haben heute alle Nackenschläge verkraftet, sind immer wieder zurückgekommen und haben die Partie sogar gedreht. Eine starke Mentalitätsleistung, die den Jungs so früh in der Saison weiteren Auftrieb geben kann. Während sie in der letzten Saison sich häufig noch hängen ließen, wenn es nicht lief, stemmen sie sich mittlerweile gut dagegen und können Widerstände überwinden. Ein ganz wichtiger Entwicklungsprozess und ich bin sehr glücklich darüber, dass wir diese schwierige Aufgabe gemeistert haben. Nun können alle Beteiligten mit einem guten Gefühl in die Spielpause gehen. Gute Besserung an Elfadli und Schuler!
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#4
Sep 2, 2023 - 6:43 PM hours
1.FC Magdeburg Player Ratings - 1.FC Magdeburg
4.0D. Reimann
3.5D. Heber
4.0J. Lawrence
3.5M. El Hankouri
2.5L. Bell Bell
3.5D. Elfadli
2.5A. Condé
1.5S. Gnaka
2.5J. Hugonet
2.0Baris Atik
2.0Jason Ceka
1.5L. Schuler
3.0L. Castaignos

Was für ein Spiel. Beide Mannschaften pressten immer wieder hoch. Es ging hin und her. Letztlich ein verdienter 6:4 Heimsieg nach 4 Rückständen. Verdient, weil 24 zu 13 Torschüsse, das Selbstvertrauen nach den Rückständen und das abgeklärte Spiel nach der eigenen Führung klar für die Heimmannschaft sprechen.

Ich sortiere mal meine Gedanken nicht nach Halbzeiten, sondern nach Spielern und Positionen

El Hankouri
Was für ein mieser Start: El Hankouri mit dem Anscheißerball auf Elfadli, Ballverlust und Gegentor. Auch beim zweiten Gegentor traf El Hankouri eine große Mitschuld, da er seinen Gegenspieler Winkler laufen lies, der dann unbedrängt einschoss. Insgesamt war er in der ersten Halbzeit auch nach vorne kein belebendes Element, was sich dann in der zweiten Halbzeit zum Positiven änderte. Das 5. Tor von ihm war natürlich ein Traumtor aber insgesamt eine durchschnittliche Partie von ihm. Bell Bell empfand ich dagegen offensiv und defensiv stärker.

RV/LV
Mir ist aufgefallen, dass beide Seiten regelmäßig von Hertha überlaufen worden sind. Teilweise ist es ja systemimmanent durch die extrem hochstehenden AVs aber dann sollte die Absicherung durch die Dreierkette klappen, was oft nicht der Fall war, weil Tabakovic mit seinem bulligen Körper Elfadli/Hugonet band und Heber/Lawrence nicht immer gut standen. Es wurde eigentlich erst nach dem 5:4 besser, weil Magdeburg viel weniger Risiko einging und sehr gut die Spielkontrolle übernahm.

Elfadli/Hugonet/Gnaka
Wir haben meistens nur defensiv mit abkippenden 6er gespielt, was für mich ein Grund ist, warum auf beide Seiten so viele Tore fielen. Magdeburg ging einfach viel mehr Risiko, stand hinten oft 1 gegen 1 und versuchte durch die Mitte raus zu spielen, was nicht immer klappte. Hertha nutzte es oft nicht aus aber es sorgt für Nervenkitzel, wenn man zuschaut. zwinker Ich hoffe, dass sich Elfadli nicht länger verletzt. Er spielt die 6 klarer, auch wenn er heute gegen Tabakovic seine Probleme hatte.
Mir ist noch immer nicht klar, wer beim Duo Hugenot/Gnaka welche Rolle einnimmt. Mit Elfadli war es mMn so, dass Elfadli ein 6er, Hugonet mal 6er und mal 8er und Gnaka 8er war. Mit Condé spielte Hugonet tendenziell eher auf der 6 und Gnaka eher auf der 8er aber auch nicht immer. Die Variabilität ist vielleicht gewollt aber ich habe das Gefühl, dies führt teilweise zu dieser Hektik und zu den zahlreichen Ballverlusten im Magdeburger Mittelfeld. Die Abläufe sind scheinbar mit Hugonet noch nicht so eingespielt, was zu mangelnder Spielkontrolle beim St. Pauli-Spiel oder zum hin und her im Spiel gegen Hertha führt.
Die mangelnde Stabilität in der Defensive kompensierte das Mittelfeld mit teilweise sehr guten Ballstafetten durchs Mittelfeld und hervorragenden Steckpässen in die Spitze. Auch einige sehr schöne Seitenverlagerungen waren dabei. Insgesamt ein sehr vertikales Spiel, was man so erst einmal hinbekommen muss. Gnaka ragte etwas bei den 4 zentralen Mittelfeldspielern heraus.

Innenverteidigung
Heute haben wir noch einmal gesehen, warum Piccini deutlich vor Lawrence steht. Seine Ruhe und Abgeklärtheit hat immer wieder gefehlt. Da Heber momentan nicht in Topform ist, konnte er das Fehlen von Piccini nicht ausgleichen. Durch das risikoreiche Spiel der Magdeburger ist es aber nicht leicht für die IVs. Unerklärlich ist für mich das Eckentor. Da hat irgendwie die Zuordnung nicht gepasst. Etliche brenzliche Situationen konnten Heber und Lawrence aber auch bereinigen.

Reimann
Ich musste heute im Spiel ein paar Mal an unserer Diskussion nach dem letzten Spiel hier im Forum denken. In der ersten Halbzeit gab es durch Hertha 3 Schüsse aufs Tor und alle waren drin. In der zweiten Halbzeit konnte er sich mit 3 Paraden auszeichnen, wobei ich bei nur einer das Prädikat gut geben würde. Einmal hatte er auch Glück, dass das Abklatschen des Schusses nicht zu mehr führte. Ansonsten gab es noch ein paar Unsicherheiten beim Herausspielen und die Ecke, die zum Gegentor führte, holt ein Strafraumbeherrschender Keeper auch runter. Insgesamt kein gutes Spiel von ihm.

Bisher schrieb ich eher negative Aspekte aber es gab ja auch 4 Gegentore und es hätten noch weitere sein können. Kommen wir nun zum Positiven des Spiels - die Offensive. zwinker

Schuler
Was er sehr gut kann, sind die Tiefenläufe, die durch Schnittstellenpässe bedient werden. Er zeigt seine Läufe immer wieder an und bekommt auch die Bälle regelmäßig. Das 1:1 ist dadurch gefallen. Weitere Chancen wurden so erspielt, die aber gehalten oder geblockt wurden. Sein Tor zum 2:2 zeigt, wieviel Selbstvertrauen er momentan hat. Nicht jeder Stürmer haut so eine Vorlage in den Winkel. Ansonsten ist mir aufgefallen, wie er teilweise als Wandspieler genutzt wird, sich aber auch immer wieder am Passspiel beteiligt.

Atik
Heute empfand ich ihn stark verbessert im Vergleich zu den letzten Spielen. Er meckerte viel weniger (insbesondere mit Mitspielern), auch wenn er für Meckern eine gelbe Karte sah (weiß jemand, warum die Magdeburger Spieler so sauer waren? Ging es ums vermeintliche Foul an Heber oder sogar noch um das Foul davor? Leider wurde das erste Foul nicht mehr in Zeitlupe gezeigt.) Viele Angriffe liefen über ihn. Zwei Vorlagen sprechen für ihn. Ab und an gab es Unkonzentriertheiten, wie z.B. die schlampige Ballannahme in der zweiten Halbzeit, wodurch es keine Großchance gab.

Ceka
Er war sehr agil. Bot sich viel an, bewegte sich gut. Schoss ein Tor und legte eins auf, was für den Flügelspieler spricht. Seine Chanceverwertung hätte etwas besser sein können.

Hertha bot im Mittelfeld und in der Defensive sehr viel Platz an. Dieser muss aber auch erst einmal genutzt werden. Mir gefiel mit wie viel positiven Selbstverständnis auch im Rückstand Magdeburg den Weg zum gegnerischen Tor suchte und immer wieder Wege zu Torabschlüssen fand. Die zahlreichen Torschüsse und die Qualität der Torchancen sprechen klar für die Heimmannschaft. Auch die Spielkontrolle nach der Führung imponierte mich. Es war ein aufregendes Spiel, was wir so nicht so häufig sehen werden. Ich bin gespannt auf die kommenden Spiele. Die Mannschaft wirkt sehr stabil, was auf weitere gute Spiele hoffen lässt. smile
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#5
Sep 3, 2023 - 9:47 PM hours
Da ich das heute öfter gelesen bzw gehört, ich kann die "Kritik" am herausspielen aus dem eigenen Strafraum nicht mehr hören.

Ja, es ist riskant. Ja, es wird ab und zu zu Gegentoren führen.
Aber, durch diese Spielweise kreieren wir auch unsere offensiven Aktionen. In 95% der Fälle schaffen wir es, selbst in Liga 2, sauber hinten flach rauszuspielen. Damit ist die erste pressinglinie der Gegner überspielt und unser Mittelfeld hat richtig viel Platz vor sich.
Machen wir das mal nicht und schlagen, wie vielfach gefordert, lang hinten die Bälle raus, wie gegen St. Pauli, kommen wir überhaupt nicht mehr hinten raus. Das hat ja Titz auch zu Recht nach dem Pauli Spiel kritisiert.
Und deshalb finde ich es absolut großartig, dass man sich von einer verunglückten Aktion nicht aus der Ruhe bringen lässt und das konsequent weiter durchzieht.

Im Grunde wissen alle wie wir spielen, ziehen wir das durch fehlen den meisten Mannschaften aber die Mittel dagegen was zu machen.

Zum Spiel an sich, ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Chapeau! Das war ganz großes Kino.

Jetzt sammeln und Defensiv wieder ein bisschen mehr Konzentration und dann werden wir diese Saison noch ganz viel Spaß haben.
5. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Hertha BSC |#6
Sep 4, 2023 - 12:04 PM hours
Zitat von becks_fan93
Zitat von Zwiebel_Otto

Da ich das heute öfter gelesen bzw gehört, ich kann die "Kritik" am herausspielen aus dem eigenen Strafraum nicht mehr hören.

Ja, es ist riskant. Ja, es wird ab und zu zu Gegentoren führen.
Aber, durch diese Spielweise kreieren wir auch unsere offensiven Aktionen. In 95% der Fälle schaffen wir es, selbst in Liga 2, sauber hinten flach rauszuspielen. Damit ist die erste pressinglinie der Gegner überspielt und unser Mittelfeld hat richtig viel Platz vor sich.
Machen wir das mal nicht und schlagen, wie vielfach gefordert, lang hinten die Bälle raus, wie gegen St. Pauli, kommen wir überhaupt nicht mehr hinten raus. Das hat ja Titz auch zu Recht nach dem Pauli Spiel kritisiert.
Und deshalb finde ich es absolut großartig, dass man sich von einer verunglückten Aktion nicht aus der Ruhe bringen lässt und das konsequent weiter durchzieht.

Im Grunde wissen alle wie wir spielen, ziehen wir das durch fehlen den meisten Mannschaften aber die Mittel dagegen was zu machen.


Ich kann dir da nur beipflichten. Es ist ein zentrales Element der Titz'schen Spielweise und hat schon viele Räume geöffnet bzw. den Gegner aus seiner Deckung gelockt. Problematisch wird es nur, wenn die Spieler die Pässe nicht sauber spielen oder nicht aufmerksam genug sind, wenn sie angespielt werden und dadurch den Ball verlieren. Tatsächlich gelingt es uns sehr oft, durch flaches Herausspielen das gegnerische Pressing zu überspielen. Es bleiben aber eher die Momente in Erinnerung, in denen es schiefging und Gegentore daraus resultierten.

Dennoch ist es in bestimmten Situationen auch sinnvoll, sich mit einem langen Ball zu befreien, bevor man einen zu riskanten Pass spielt oder der Druck vom anlaufenden Spieler zu groß wird. Alles in allem beherrschen wir diese Spielweise aber sehr gut und es ist bemerkenswert wie schnell es auch neuen Spielern gelingt, unter Druck ruhig zu bleiben und spielerische Lösungen zu finden.


Ich bin da auch bei Euch @Zwiebel_Otto und @becks_fan93.

Ein Aspekt möchte ich noch ergänzen. Essentiell für diese Spielweise ist, dass der 6er-Raum klar besetzt und auch angespielt wird. In der PK nach dem St.Pauli-Spiel habe ich eine Andeutung von Titz so verstanden, dass er seine Mannschaft kritisiert hat, weil sie zu selten den 6er angespielt haben. Deshalb wurde dann auf lange Bälle umgestellt. Für mich ist es eine indirekte Kritik insbesondere an Reimann gewesen. Die IVs stehen gewöhnlich sehr breit und er hat dann die Möglichkeit die 6er durch die Mitte anzuspielen. Dies ist aber mit Risiko verbunden, weil die Stürmer, die zwischen IV und 6er stehen, genau darauf lauern. Der Pass muss also eine gewisse Schärfe und Genauigkeit haben. Außerdem kippen die AV´s immer wieder Richtung Mittelkreis ab, um als weitere Anspielstation zwischen Mittelkreis, Strafraumeck und Außenlinie zu dienen. Sie anzuspielen, benötigt aber noch mehr Mut, weil dies dann schon mal ca. 30 Meterpässe sind. Insgesamt ist Reimann bei diesen Pässen gut, hat aber in jedem Spiel ein paar Ungenauigkeiten/Unsicherheiten drin. Mich würde nicht überraschen, wenn Pollersbeck irgendwann seine Chance bekommt, weil Titz genau in diesem Bereich sowie in der Strafraumbeherrschung ein Update haben will. Ob Pollersbeck insgesamt das bessere Paket ist, kann ich nicht einschätzen. Er war zwar viele Jahre auf höheren Niveau unterwegs, dort aber fast immer in der zweiten Reihe, weshalb er wenig Spielpraxis sammeln konnte. Seine beste Zeit hatte er in Hamburg.
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