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Cristian Fiél C. Fiél Manager C. Titz Christian Titz
€36.28m Total market value €17.18m
25.9 ø age 25.5
Can Uzun Can Uzun Most valuable player J. Ceka Jason Ceka

Gesamtbilanz: 2. Bundesliga

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8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg

Sep 29, 2023 - 11:34 AM hours
Sonntag, 01.10.2023, 13:30 Uhr
Max-Morlock-Stadion Nürnberg

FCM siegt bei Premiere im Max-Morlock-Stadion
Am 8. Spieltag gastiert der 1. FC Magdeburg zu einem relativ jungen Duell in der Frankenmetropole Nürnberg. In den bisherigen vier Begegnungen mit dem neunfachen deutschen Meister ist der FCM ungeschlagen. Vor knapp elf Monaten trafen die beiden Clubs erstmals überhaupt in einem Ligaspiel aufeinander. Zuvor standen sie sich in der Gruppenphase des UI-Cups 1984/85 gegenüber (3:0 und 2:2 aus FCM-Sicht). Im Kellerduell des 15. Spieltags 2022/23 setzte sich der Gast dank zweier Tore von Cristiano Piccini durch und zog in der Tabelle am Kontrahenten vorbei.

Das letzte Duell: Lohkemper-Doppelpack bei erstmaliger Rückkehr nach Magdeburg
Vor dem Rückspiel in der drittletzten Runde fehlte den Elbestädtern nur noch ein Punkt zum rechnerischen Klassenerhalt, während die Franken nur vier Zähler vor Platz 16 lagen. Auch in dieser Partie nahm die Titz-Elf sofort das Heft in die Hand und ging mit gegnerischer Hilfe in Führung, als Jannes Horn eine Kopfballablage von Daniel Heber in das eigene Tor einnickte (34.). Aus ähnlicher Position, direkt vor dem prall gefüllten Gästeblock, köpfte in der 54. Minute der ehemalige FCM-Stürmer Felix Lohkemper eine Flanke von Lino Tempelmann zum Gleichstand ein. Eine Viertelstunde später legte Jason Ceka nach Vorarbeit von Herbert Bockhorn erneut vor, doch wieder antwortete Lohkemper und schnürte an seiner alten Wirkungsstätte einen Doppelpack (81.).

Blick auf den FCN: Fiél erneut vom Nachwuchs- zum Cheftrainer befördert
Während der Aufsteiger durch das Remis den Ligaverbleib endgültig sicherstellte, musste Nürnberg noch bis zum letzten Spieltag um den Absturz in die Relegation bangen. Nachdem die Mannschaft von Dieter Hecking zu Hause gegen Rostock nicht über ein 0:0 hinauskam, entledigte sie sich erst dank eines 1:0-Erfolgs in Paderborn aller Abstiegssorgen. Für die neue Saison überließ der als Übergangstrainer eingesprungene Hecking seinem Assistenten und vorherigen U23-Trainer Cristian Fiél den Posten des Cheftrainers. Der ehemalige Mittelfeldspieler hatte bis dato schon Berufserfahrung in der zweiten Liga gesammelt, als er im März 2019 bei Dynamo Dresden vom U17-Trainer direkt zu den Profis befördert wurde. Er führte den Verein, bei dem er seine Spielerlaufbahn vier Jahre zuvor beendet hatte, zum souveränen Klassenerhalt, wurde nach 15 Spieltagen in der Folgesaison aber wieder abgesetzt.

Zwei Leistungsträger gehen von Bord
Nun bekam er die Möglichkeit, den Kader nach seinen Vorstellungen zu gestalten und seine Spielidee in einer kompletten Saisonvorbereitung zu vermitteln. Die Zweitvertretung hatte der Deutsch-Spanier mit attraktivem Ballbesitzfußball zu einem Spitzenteam der Regionalliga Bayern geformt. Für die Vorbereitung konnte der 43-jährige auf einen Großteil der Spieler zurückgreifen, die er während der Rückrunde 22/23 bereits als Co-Trainer betreute. Aus der Reihe der Leistungsträger verließen zunächst lediglich die beiden zentralen Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger und der ausgeliehene Tempelmann den Valznerweiher. Im Gegenzug wurden die Leihspieler Florian Flick, Jens Castrop und Jannes Horn fest verpflichtet.

FCN schaut bei Transfers über den Tellerrand hinaus
Mit Ausnahme von Verteidiger Ahmet Gürleyen, der von Aufsteiger Wiesbaden kam, nahm der FCN ausschließlich Spieler aus dem Ausland unter Vertrag. Linksaußen Kanji Okunuki wechselte aus der zweiten japanischen Liga nach Franken, nachdem er 22/23 auf Leihbasis in Zabrze kickte, während sein Landsmann Daichi Hayashi vom belgischen Erstligisten St. Truiden ausgeliehen wurde. Der spanische Manndecker Ivan Marquez hingegen sammelte außerhalb seines Heimatlandes bereits Erfahrungen in Polen und zuletzt bei NEC Nijmegen in 65 Partien der niederländische Eredivisie.

Topstürmer Duah vor Saisonstart verkauft
Knapp zwei Wochen vor dem Punktspielauftakt landete ein lukratives Angebot für Kwadwo Duah auf dem Tisch der Verantwortlichen, die den besten Schützen der Vorsaison (11 Tore) für eine Ablöse von 3 Millionen Euro, die durch Boni weiter ansteigen kann, nach Rasgrad verkauften. Als Ersatz wurde kurz darauf Joseph Hungbo präsentiert, der im letzten Spieljahr für Watford und Huddersfield in der englischen Championship am Ball war. Da keine der neuen Offensivkräfte die zweite Bundesliga bisher kannte, war zu Saisonbeginn unklar, ob der Verlust des Topstürmers, der für ein Drittel aller Saisontore 22/23 verantwortlich war, aufgefangen werden kann.

Eigengewächs Uzun wird zum Shootingstar
Nach dem 0:2 in Rostock zum Auftakt lag der FCN auch gegen Hannover mit zwei Toren in Rückstand, ehe der 17-jährige Can Uzun in seinem erst vierten Einsatz für die Profis zunächst verkürzte und in der Nachspielzeit einen Strafstoß eiskalt verwandelte. Der seit 2019 im Nürnberger Nachwuchs ausgebildete Spielmacher avancierte zum neuen Hoffnungsträger, legte im Pokal gegen Oberneuland einen Dreierpack nach und leitete den ersten Ligadreier gegen Osnabrück mit dem Führungstreffer ein. Außerdem erzielte er vom Elfmeterpunkt das 1:1 im Derby gegen Greuther Fürth.

Drittjüngstes Team der laufenden Saison
Der zweitbeste Torschütze im Team, Lukas Schleimer, stammt ebenfalls aus der eigenen Jugendabteilung. Er ist variabel einsetzbar und lief zuletzt als falsche Neun auf. Zudem baut Fiél auf Nathaniel Brown als Linksverteidiger, der in der vergangenen Rückrunde sein Profidebüt gab. Darüber hinaus vertraut er im defensiven Mittelfeld dem aus der U23 hochgezogenen Ali Loune. Im Ligavergleich aller eingesetzte Spieler hat der FCN mit 25,1 Jahren den drittjüngsten Altersschnitt vorzuweisen. Aus der großen Reihe an Akteuren mit mehrjähriger Zweitliga-Erfahrung (9 Spieler mit über 100 Einsätzen) sind Rechtsverteidiger Jan Gyamerah (155 Zweitligaspiele) und Torwart Christian Mathenia (148 Zweitligaspiele) die wichtigsten Stützen der aktuellen Mannschaft.

Meiste gewonnene Duelle und Tacklings im Ligavergleich
Der mutige Spielansatz spiegelt sich in den zweitmeisten erfolgreichen Dribblings pro Spiel (11,6) wider, wobei Uzun die drittmeisten Dribblings ligaweit gewinnt und sich genauso oft im Zweikampf durchsetzt wie Baris Atik. Luft nach oben besteht bei der Abschlussqualität, denn nur vier Teams bringen weniger Schüsse pro Spiel auf das Tor (4,6). Nürnberg scheut nicht vor direkten Duellen zurück, liegt sowohl bei der Anzahl gewonnener Zweikämpfe, als auch bei erfolgreichen Tacklings an der Ligaspitze. Allerdings bedeuten 20 gelbe und 2 glatt rote Karten das Schlusslicht der Fairplay-Wertung. Viele Fehler werden derzeit umgehend bestraft, denn obwohl nur 8,8 xG (drittbester Wert) zugelassen wurden, klingelte es schon 13 Mal im FCN-Tor. Angesichts von nur zwei Punkten aus den vergangenen drei Spielen haben die Hausherren zuletzt nur wenig Selbstbewusstsein tanken können. Aus personeller Sicht fehlen lediglich Innenverteidiger Schindler und Stürmer Hayashi.

Die Lage beim FCM: Castaignos drängt sich für die Startelf auf
Der 1. FC Magdeburg reagierte auf die erste Saisonniederlage mit einem 1:1 gegen Paderborn. In der ersten Halbzeit agierte die Titz-Elf zögerlich und hatte in den Zweikämpfen gegen die körperlich überlegenen Gäste häufiger das Nachsehen. Dank einer Steigerung in der zweiten Halbzeit konnte kurz vor Schluss die zweite Niederlage in Folge abgewendet werden. Den Ausgleich besorgte Luc Castaignos mit seinem zweiten Jokertor der laufenden Saison. Der Niederländer präsentierte sich wesentlicher agiler und durchsetzungsfähiger als sein Konkurrent Luca Schuler und betrieb erneut Werbung in eigener Sache.

Wer übernimmt die schwimmende Sechs?
Einen Wermutstropfen gab es mit der Verletzung von Jean Hugonet, der mit einer Muskelverletzung bis auf Weiteres ausfallen wird. Der zuletzt angeschlagene Daniel Elfadli kehrte zwar in dieser Woche auf den Trainingsplatz zurück, absolvierte aber nur individuelle Einheiten. Eine Rückkehr in die Startelf käme für ihn wohl noch zu früh. Für die vakante Position der „schwimmenden Sechs“ kommen mehrere Kandidaten in Frage. Da Nürnberg zuletzt ohne einen großen Zielspieler in der Spitze agierte, wird die Kopfballstärke von Jamie Lawrence nicht zwingend benötigt. Stattdessen gilt es, den dribbelstarken Uzun im Zaum zu halten. Für diese Aufgabe könnten Andi Hoti, der gegen Paderborn sein Startelfdebüt in der zweiten Liga gab, und Cristiano Piccini geeignete Optionen sein. In jedem Fall wird Daniel Heber nach seiner Rotsperre in die Abwehrkette zurückkehren.

Für beide Clubs steht am Sonntag eine richtungsweisende Partie an. Während der FCN nach drei sieglosen Spielen wieder einen Dreier benötigt, um nicht wieder früh in Krisenstimmung zu verfallen, möchte der FCM nach dem guten Saisonstart eine längere Tiefphase vermeiden.
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8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg |#1
Sep 29, 2023 - 5:37 PM hours
Vielen Dank für die wie immer gelungene Spieltagseröffnung @becks_fan93!

Ich habe alle möglichen taktischen Aufstellungen durchgeklickt aber keine passende gefunden. Für das Spiel gegen Nürnberg erwarte ich ein paar potenzielle Änderungen. In der Verteidigung sehe ich 3 IVs wie gegen Paderborn, da das Spiel für Elfadli als Starter wahrscheinlich noch zu früh kommt. Ob Hoti oder Lawrence startet bleibt für mich offen. Ich habe mal auf Hoti getippt. zwinker

Bockhorn und BellBell schieben in der Realität deutlich höher als auf der Taktiktafel und sind klassische Schienenspieler. Nollenberger vermute ich dann als Einwechsler in der zweiten Halbzeit. Vor der Abwehr sehe ich Gnaka und im ZM Condé. Ich kann mir vorstellen, dass Titz aber auch Krempicki anstatt Condé aufstellt, was ich aber nicht hoffe.

Atik ist gesetzt aber bei Ceka Stammposition könnte es Änderungen geben, da Ceka krank war und nicht so überzeugend spielte. Ich fände Arslan spannend. Er und Atik würden dann situativ in die Mitte abkippen, weil BellBell und Bockhorn bis zur Grundlinie des Gegners mitmachen werden. Dadurch würde dann das Mittelfeld auch gut genug besetzt sein.

Im Sturm sehe ich eine 50/50 Chance für Schuler und Castaignos. Schuler hat bisher viele wichtige Tore geschossen. Castaignos soll besser in Form sein. Mal sehen. Beide als Starter kann ich mir nicht vorstellen. Was aber durchaus sein kann, dass Titz in der zweiten Halbzeit auf ein 3-5-2 umstellt, wenn es erforderlich ist. Dann würden beide zusammen auf dem Platz stehen.

Ich bin gespannt auf die Aufstellung und das Spiel. Laut Titz in der PK gibt es einen klaren Matchplan. Mein Tipp ist ein 3:2 Auswärtssieg. Auf ein gutes Spiel!
8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg |#2
Oct 1, 2023 - 3:59 PM hours
Zitat von gernot68
Hochmut kommt vor dem Fall....
Das Gequatsche der letzten Wochen, neues Stadion, Aufstieg, blablabla zeigt sich nun auch auf dem Platz.
Ich hoffe, man begreift das endlich mal bei unserem Club. Sowohl bei den Verantwortlichen, den Spielern UND auch den Fans.
Mental stimmt da zur Zeit einiges nicht.

Na klar ein neues Stadion oder ein ausgebautes HKS hast Du ja in 5 Monatenen.
Jung bleib realistisch.
KLar sind wir im Moment nicht so weit auf die 1. BL zu schielen.
Doch wenn es passieren sollte und wir zu unseren Heimspielen nach L oder H fahren müssten?
Was stimmt den deiner Meinung nach nicht zwichen dem Klub und den Fans und/oder den Verantwortlichen?
Solche Thesen ohne Begründung in den Raum zu werfen, Pfui.
8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg |#3
Oct 1, 2023 - 5:49 PM hours
Zitat von Nur-der-FCM
Gott wir sind gut in die Saison gestartet, warum stottert der Klub?

Ich glaube die unglückliche 4:3 Niederlage auf Schalke hat den Jungs ein bisschen den Zahn gezogen. Dort lag man nach 27 Minuten mit 0:2 in Führung und hatte die Riesenchance auf 0:3 zu erhöhen. Und nach der zwischenzeitlichen 2:3 Führung kassierte man postwendend den Ausgleich und verlor am Ende noch mit 4:3. Hätte man in diesem Spiel das 0:3 erzielt, dann wäre man am Ende als Sieger vom Platz gegangen. Da bin ich mir absolut sicher. Und das Selbstbewusstsein wäre nach diesem Erfolg noch viel größer geworden. Bereits beim letzten Spiel gegen Paderborn kam es mir trotz des Unentschiedens so vor, als hätte die Mannschaft viel von der Leichtigkeit eingebüßt die sie noch zu Saisonbeginn ausgezeichnet hat. In Nürnberg hat sich das nun fortgesetzt. Wobei auch ich die erste Halbzeit noch ganz in Ordnung fand. In den zweiten 45 Minuten - so ehrlich sollte man aber sein - haben die Elbestädter aber überhaupt kein Land mehr gesehen.

Hätte mir vor der Saison jemand 12 Punkte nach acht Spielen und den 7. Tabellenplatz angeboten, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Aber jetzt bin ich doch ein bisschen von den letzten Auftritten enttäuscht. Wobei dass daran liegt, dass die Jungs mit ihrem starken Start selbst die Erwartungshaltung bei den Fans nach oben geschraubt haben. Das soll aber jetzt auf keinen Fall ein Vorwurf sein. In so einem Fall gilt für mich die Devise: "Mund abputzen und weitermachen!" Am kommenden Samstag gastiert der KSC im HKS. Und dann wäre es natürlich ideal, wenn man mit einem Sieg in die folgende Länderspielpause gehe könnte.

•     •     •

TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

This contribution was last edited by ScottishLion on Oct 1, 2023 at 5:52 PM hours
8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg |#4
Oct 1, 2023 - 9:49 PM hours
Zurück aus Nürnberg ohne Punkte und mit ganz bescheidener Stimmungslage. Das war heute ein harter Dämpfer.

Die ersten 25 Minuten liefen so, wie ich es mir erhoffte. Spielkontrolle, gute Raumaufteilung und einige gelungene Spielzüge bis vor den Strafraum. Da war dann aber Endstation. Nürnberg machte das Zentrum dicht und wir fanden kaum Lösungen, um in gefährliche Schusspositionen zu kommen. Die Variante mit zwei Neunern zahlte sich nicht aus, da Schuler sich eher in die Mitte orientierte und der rechte Flügel dadurch oft verwaist war. Bockhorn und Arslan versuchten, dort das Spiel voranzutreiben, aber so richtig gelang es nicht. Arslan war dennoch ein Aktivposten in der ersten Halbzeit. Einer, der auch mal von außerhalb des Strafraum einen guten Schuss absetzte. Ich hätte ihn nicht ausgewechselt.

Es fehlte uns, wie schon gegen Paderborn, an der Leichtigkeit im Spiel nach vorne sowie an den klaren, zwingenden Aktionen vor dem Tor. In der Halbzeitpause war ich durchaus noch zuversichtlich, dass wir das Spiel irgendwie auf unsere Seite ziehen könnten. Die Anfangssequenzen der zweiten Hälfte haben mir dann jegliche Hoffnung genommen. Das Abwehrverhalten war wieder einmal vogelwild, wir bekamen kaum Zugriff auf die Nürnberger, die mit der Führung im Rücken richtig aufdrehten und ihre Spielstärke zum Vorschein brachten. Reimann, der VAR und das Unvermögen des Gegners sorgten dafür, dass wir keine Klatsche bekamen. Auch nach Elfadlis Einwechslung wurde es meinem Eindruck nach nicht wirklich besser. Nachdem Atiks Freistoß nach hinten losging, hoffte ich, dass ein Ruck durch die Mannschaft gehen würde. Aber aufgrund vieler Missverständnisse und technischen Fehler blieb ein echtes Aufbäumen aus und ich verlor ziemlich schnell den Glauben daran, dass noch ein Ausgleich fallen würde.

Nun haben wir einen Punkt aus den letzten drei Spielen und zehren immer noch sehr vom guten Start. Aber darauf sollten sich die Spieler natürlich nicht ausruhen. Noch ein paar Worte zum Streitpunkt zwischen "Anspruch und Wirklichkeit", der hier aufkam. Ich würde der Mannschaft nicht unterstellen, dass sie sich nach dem Hertha-Spiel schon zu Höherem berufen fühlte. Sie wurden zwar sehr in den Himmel gelobt. Aber viel wurde auch von außen, sei es Fans oder Medien, hochgepusht. Der offensive, attraktive Spielstil und die starke Torausbeute weckte natürlich Hoffnungen und Träume.

Aber man muss die Ergebnisse richtig einordnen. Wir haben bislang erst ein wirklich überzeugendes Spiel gegen Braunschweig gezeigt, die sich auch in den weiteren Partien wenig konkurrenzfähig präsentierten. In Wiesbaden haben wir in Überzahl keinen Sieg geholt. In Kiel verdient gewonnen, wobei das Spiel genauso in die andere Richtung hätte kippen können. Auf St. Pauli nehmen wir mit Glück einen Punkt mit. Zu Hause gegen Hertha war es bereits eine schlechte Abwehrleistung, die durch eine überragende Offensive kompensiert wurde. Dann kam Schalke, ganz offensichtlich ein Knackpunkt im Selbstbewusstsein der Spieler, wenn man auf die nachfolgenden Auftritte schaut.

Es war definitiv zu früh, die Mannschaft in den Himmel zu loben. Die Offensive war zuerst das Prunkstück, jetzt ist der Wurm drin. Entscheidender für den Erfolg sehe ich aber die defensive Stabilität und Zweikampfstärke, die uns in den letzten Wochen immer weiter abhanden kam. Das hängt zwar auch mit den Verletzungen von Elfadli und Hugonet zusammen. Aber von den anderen Spielern erwarte ich ebenso, dass sie Zweikämpfe annehmen, dass sie laufen bis zum umfallen, um in die Duelle zu kommen. Ich erwarte, dass wir seriös spielen mit richtiger Passschärfe und sauberer Ballannahme.

Zuletzt noch ein paar Worte über Atik, der sich heute folgerichtig die fünfte gelbe Karte abgeholt hat. Mag sein, dass er im Training mit seinem Ehrgeiz und seiner Kreativität vorangeht. Aber mit seinem Verhalten auf dem Platz, wenn er (vermeintlich) benachteiligt wird oder wenn etwas nicht in seine Richtung läuft, ist er kein Vorbild für junge Spieler und schadet mit seinem Gehabe eher noch der Mannschaft. Denn dass der wichtigste Spieler für das wichtige nächste Spiel wegen einer gelben Karte fehlt, die er sich nicht für ein Foul einhandelte (wie schon die Karten zuvor), das geht einfach nicht. Da muss Titz endlich mal ein ernstes Wort mit ihm reden, dass er seinen Mund halten und sich auf sein Spiel fokussieren soll. Denn da gibt es auch bei ihm Luft nach oben in den letzten Wochen und immer wieder Momente, wo er sich mit Nebensächlichkeiten aufhält, anstatt sich voll in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Das muss sich wirklich mal ändern, damit wir auch besser mit Rückschlägen und Widerständen zurechtkommen.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Oct 1, 2023 at 10:16 PM hours
8. Spieltag: 1.FC Nürnberg - 1.FC Magdeburg |#5
Oct 1, 2023 - 11:58 PM hours
Heute setzte es gegen Nürnberg eine verdiente Niederlage. Tabellenplatz 7 sieht noch gut aus aber nun muss die Mannschaft aufpassen, dass sie sich weiter in der oberen Tabellenhälfte festsetzt. Da von den 8 bisherigen Spielen 5 auswärts stattfanden, viele starke Gegner dabei waren und Elfadli scheinbar zurück ist, hat Magdeburg weiterhin alles selbst in der Hand, um eine sorgenfreie Saison zu spielen.

Die ersten ca. 25 Minuten waren stark von Magdeburg. Wie erwartet, spielte Magdeburg mit einer 3er Reihe in der Verteidigung, wobei aber nicht 3 IV`s spielten, sondern Gnaka zwischen Heber und Piccini rückte. Der Aufbau erfolgte oft über die Außenbahnen. Bell Bell und Bockhorn spielten sehr hoch, ließen sich immer wieder in den 8er-Raum fallen und die 8er wiederum gingen an die Außenlinie. Bis zum letzten Drittel klappte diese Taktik gut aber die letzte Aktion zur Chance fehlte fast komplett. An dieser Stelle wurde eventuell die Unerfahrenheit der Mannschaft mit zwei 9ern auf dem Platz ersichtlich. Die Laufwege und Zuspiele im letzten Drittel passten einfach nicht, weshalb Magdeburg zwar dominant war aber sich keine Großchancen herausspielte.

In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit verstand Nürnberg es besser, die Pass- und Laufwege von Magdeburg zuzustellen, weshalb Magdeburg nicht mehr so dominant aufspielte. Aus meiner Sicht kam immer mehr die personelle Schwäche im zentralen Mittelfeld zum Tragen. Da Gnaka in der Verteidigung oft gebunden war, spielten dort nur Condé und Arslan. Schuler oder Castaignos ließen sich zwar immer wieder fallen aber mir ist keine Spielsituation im Kopf hängen geblieben, wo sich Magdeburg gut durch die Mitte kombinierte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte war das Spiel dann komplett aus der Hand gegeben. Nürnberg presste sehr gut, stellte die Passwege zu und gewann viele zweite Bälle. Magdeburg schaffte es nicht mehr sauber hinten raus zu spielen, weil die Verbindung zwischen Abwehr und Mittelfeld komplett abriss. Viele Unsauberkeiten, Fouls und wenig Selbstvertrauen waren im Magdeburger Spiel, weshalb Nürnberg verdient in Führung ging und durchaus noch ein oder zwei Tore mehr verdient hätte. Erst als in der 57 Minute Elfadli eingewechselt und Schuler ausgewechselt wurde, stabilisierte sich die Magdeburger Mannschaft etwas, weil ab diesen Moment das gewohnte System mit einem Stürmer gespielt wurde. Dennoch gab es keine Großchancen mehr für Magdeburg, weshalb die Niederlage verdient war.

Noch ein paar Worte zu verschiedenen Spielern. Reimann hatte seine Wackler genau in der Phase, als in der gesamten Mannschaft der Wurm drin war. Gnaka ist als 8er deutlich stärker als als abkippender 6er. Piccini sucht das Risiko mit Pässen von der Außenlinie ins letzte Drittel, was grundsätzlich richtig ist und ich ihm auch zutraue. Leider kommen diese Pässe seit ein paar Spielen und insbesondere heute zu selten an. Hoti steht scheinbar schon vor Lawrence. Condé empfand ich heute schwächer als sonst. Er konnte nicht so viele Impulse setzen. Schuler und Castaignos haben die gemeinsame Chance nicht genutzt. Da beide körperlich stark sind, erwartete ich einige festgemachte Bälle, einige gewonnene Kopfbälle bei langen Bällen und einige gewonnene zweite Bälle aber irgendwie war dies alles sehr selten der Fall. Schuler machte ein paar Bälle fest aber er hatte nur 14 Ballkontakte in 57 Minuten und Castaignos gar nur 16 in 90min. Ceka hatte als Vergleich 18 Ballkontakte in 33min oder Arslan 38 Ballkontakte in 56min. Das Spiel lief also etwas an Schuler und Castaignos vorbei. An wen es lag, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube nur, dass das gefürchtete Kurzpassspiel nur aufgezogen werden kann, wenn maximal eine Offensivkraft (der klassische 9er) eher weniger beteiligt ist.

Die Niederlage ist kein Beinbruch. Die nächsten Heimspiele sind gegen Karlsruhe und Elversberg und die Auswärtsspiele gegen Hannover und Hamburg. 6 Punkte sollten es aus den 4 Spielen sein, wenn es weiterhin ein Mittelfeldplatz sein soll. Arslan bekommt vielleicht wieder seine Chance, weil Atik wegen der Gelbsperre fehlen wird. Vielleicht ist es sogar ganz gut, weil seine negative Körpersprache, wie es auch @becks_fan93 beschrieb, sich auch auf die Mannschaft übertragen kann. Elfadli ist dann sicherlich wieder von Beginn dabei, was die Probleme im Mittelfeld deutlich minimieren sollte, weil Gnaka dann 8er spielen kann. Insgesamt sehe ich deshalb momentan gute Chancen für das Heimspiel gegen Karlsruhe.
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