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Sun, Jan 28, 2024
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Info

Hamburger SV   Karlsruher SC
Tim Walter T. Walter Manager C. Eichner Christian Eichner
€45.10m Total market value €22.10m
24.9 ø age 26.9
Ludovit Reis L. Reis Most valuable player I. Matanovic Igor Matanovic

Gesamtbilanz: 2. Bundesliga

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19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC

Jan 24, 2024 - 9:15 PM hours
Wann? Sonntag, der 28.01.2024

Was? Der 19. Spieltag der Saison 23/24

Wer? Hamburger Sport-Verein vs. Karlsruher SC

Wo? Volksparkstadion

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Schiedsrichterassistenten: René Rohde und Robert Wessel
4. Offizieller: Felix Bickel
Video-Assistenten: Pascal Müller und Henrik Bramlage
This contribution was last edited by 7zidan7 on Jan 28, 2024 at 1:34 PM hours
Show results 1-10 of 43.
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#1
Jan 24, 2024 - 9:16 PM hours
01.06.2015

Ein 13 Jahre alter eigentlich kleiner, aber bereits ganz großer HSV Fan im Vereinsheim des Tennisvereins seines Vaters. Das ist der Ort an dem immer geguckt wird und natürlich in der Halbzeit die Tore draußen nachgestellt werden.
Es ist der Ort an dem letztes Jahr bereits die Relegation gegen Fürth verfolgt wurde. Ein Trauma, dass mich wohl nie ganz loslassen wird. Ich habe euch ja bereits erzählt, dass ich erst seit der Saison 11/12 so richtig den HSV verfolgen kann. Kein leichter Start für einen Jungen, der hoffte mit der ersten Relegation bereits das schlimmste hinter sich zu haben.

Dem war nicht so.

Wir machen das Spiel, Karlsruhe mauert, es passiert nicht viel, obwohl es muss.
Als wir den 1:0 Gegentreffer in der 78. kassierten schien es aus. Ich zittere, ich schwitze, ich verstehe es nicht. Womit haben wir das verdient? Klar waren wir nicht gut, aber doch besser als Karlsruhe.
Dies bewiesen wir anschließend. Pfosten, Außennetz, auf der Linie geklärt. Das alles innerhalb weniger Minuten. Wir hatten Torchancen für mehrere Spiele, doch der Ball wollte nicht rein.
Letztlich auch irgendwie passend, dass wir all diese Chancen ausließen, nur um dann doch noch einen umstrittenen Freistoß zu bekommen.

Eine letzte Hoffnung flammt auf. Der große Van der Vaart hat doch bestimmt schon 100 Tore aus der Position gemacht, denk ich mir. Das da noch so ein kleiner Chilene steht bemerke ich erst, als dieser anläuft.

Es folgt ein Schuss, der nicht nur den gegnerischen Torwart, sondern gefühlt auch das ganze Universum für eine Sekunde stehen bleiben ließ…

Ich weiß bis heute genau, wie ich mich gefühlt habe. Eine Masse an Emotionen in dieser Reihenfolge:

Fassungslosigkeit, Ungläubigkeit, Extase, Tränen in den Augen, ein unfassbares Glück und dann wieder Angst vor dem Versagen.
All das ging unter in einer Mischung aus Schreien, Weinen, meinem Vater, der mich gefühlte Kilometer in die Luft warf und einem gleichzeitig einsetzenden Gefühl, das nur der Fußball wahrlich auslösen kann. Das Gefühl eines Tores, dass man nie im Leben vergessen wird. Man weiß es sofort, man kann es nicht beschreiben, aber es ist in meinem Kopf. Für immer.

Danke Marcello für diesen Moment!
Es sollte uns nicht für immer in Liga 1 halten, aber du hast mich für einen Sommer zum glücklichsten 13 jährigen der Welt gemacht.

Für unseren Gegner am Sonntag sollte dieses Tor ein Stoß in den sportlichen Niedergang sein. Es war einer dieser Momente, von denen man sich nicht erholen kann. Mittlerweile zwar stabilisiert, stehen sie doch nur im Mittelfeld der 2. Liga. Einen Aufstiegskampf gab es seitdem für den KSC nur noch in Liga 3 und es wird ein Groll gehegt. Ein Groll auf den Verein, der auf der besseren Seite eines der bedeutendsten Momente der jüngeren deutschen Fußballgeschichte (change my mind, you can’t) stand.

Ich kann es verstehen, ehrlich! Doch genau dieser Groll sorgt auch dafür, dass dieses Spiel eben mehr als ein Spiel zwischen Spitzenteam und Mittelfeldtruppe ist. Es ist wie ein Treffen alter Rivalen, mit einer sehr kurzen, aber hoch emotionalen Geschichte.

Von daher können wir uns sicher sein, dass diese Truppe Sonntag alles geben wird. Im Spiel gegen den Schicksalsgegner, der für so viel Leid gesorgt haben muss. Denn wo Licht ist, ist Schatten und wo ein Tor für das größte Glück sorgen kann, so sorgt es doch sicher auch für den größten Schmerz auf der anderen Seite.

Diese Vereine sind durch einen Moment für lange Zeit verbunden und auch am Sonntag wird man wieder merken, dass es eben doch kein ganz normales Spiel ist.

Und auch wenn es nur um 3 Punkte gehen mag, so hofft doch der kleine Junge in mir wieder auf einen Sieg. Vielleicht keiner für die Geschichtsbücher. Hoffentlich auch nicht so spannend wie damals.
Aber ein Sieg soll es sein, damit wir dieses Jahr die Relegation vermeiden können, denn ich will zurück wo wir hingehören und da helfen auch Sonntag nur 3 Punkte. Also auf gehts Hamburg kämpfen und siegen! Auf das wir wieder das Glück auf unserer Seite haben werden!

Allen Auswärtsfahrern eine möglichst gute Anreise (Danke GDL) und allen Fans ein gutes Spiel ohne Kontroversen. Davon hatten wir in unser gemeinsamen Geschichte wirklich genug ..

Zuletzt möchte ich erneut euch um eure Geschichten bitten. Ich finde es wunderbar und verbindend von euch zu lesen. Die gemeinsamen Erinnerungen bringen uns zusammen und einen uns hinter unserem Verein. Ich bin schon sehr gespannt smile

Nur der HSV!
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#2
Jan 25, 2024 - 5:23 PM hours
Karlsruhe, Mai 2015. Ah ja... Bei ebay-Kleinanzeigen 2 überteuerte Karten ergattert, natürlich nicht im HSV-Block, aber so irgendwo da in der Nähe, hinterm Tor. Mit Junior, damals 15 Jahre alt in den Zug ins Badische. Aus'm Bahnhof - ach sieht ja ganz nett hier aus, durch Grünanlagen Richtung Stadion, netter Plausch mit einem einheimischen Fan. Stadion, hm, büschen rummelig drumherum und dann ja, drinnen auch: old school. Die einst weiß gewesenen Sitzschalen an unseren unüberdachten Plätzen haben vermutlich mal bessere Zeiten gesehen - in mehrfacher Hinsicht.

Aber da unten, kurz hinterm Zaun, mit Laufbahn und Werbebannern dazwischen, ist kaum was vom Spielfeld zu sehen. Also verlegen wir uns nach weiter oben, unter die massive Betonkonstruktion der Anzeigetafel.

Das Spiel, nun ja, lässt einen immer skeptischer werden, dann fällt auch noch das Gegentor, nachdem ein Lasogga-Kopfball geklärt wurde . Aber in den sinkenden Mut hinein wirft unser HSV doch noch mal alles rein. Und was für Chancen da sind: Lasogga, Diekmeier, Djourou, Cléber, meine Fresse, das kann doch alles nicht sein, womit haben wir das verdient? Hinter uns stehen Hundertschaften der Polizei, es geht in die 90. Minute, Durchsagen kommen, den Platz bitte nicht zu stürmen, den Aufstieg gesittet zu begehen. Junior flennt hemmungslos, ein Karlsruher Paar tröstet ihn. Ein Pfiff vor uns. Elfmeter??? Nee, Freistoß, ui, bisschen nah vielleicht. Aber van der Vaart, der kann es doch, der muss es doch... der muss es doch, der wird es machen.
Da fliegt der Ball, ja, der geht über die Mauer, der Torwart steht tatsächlich in der anderen Ecke, ich glaub', das passt, der geht rein, jaaaa! War nicht van der Vaart, ging alles so schnell, egal, weiter, weiter.

In der Verlängerung plätschert es so wenig dahin. dann dieser Ball nach außen - wieso klaut Cléber da dem Ostrzolek die Flanke? Müller, wupp, jaaaaa!

Pfiff, Elfmeter? Egal, ist nicht mehr genug Zeit, dass der KSC noch ein Tor macht. Adler hält auch noch, hähähä. Das war's. Wir bedauern das Paar, das vorher so mitfühlend war, sie zucken die Schultern, sagen "vielleicht nächstes Jahr".

Leider sind wir nicht da drüben, wo es jetzt abgeht, wo sie den Zaun durchbrechen, wo mit den Spielern gefeiert wird. Aber wir sind glücklich, ziehen irgendwann von dannen, genehmigen uns noch ein Tannenzäpfle als Wegbier zum Bahnhof. Die Anfeindungen der KSC-Fans sind deutlich zu spüren und zu hören, aber zum Glück kommt es nicht zu körperlichen Angriffen, da im dunklen Park oder in der Straßenbahn. Wir setzen uns in den Zug, sind erschöpft, selten so emotional gewesen.


Am kommenden Sonntag? Wohl nicht ganz so emotional. Der KSC kommt nicht so richtig in die Spur diese Saison, wird aber natürlich alles geben gegen diesen verdammten Verein, der ihnen die Bundesliga weggenommen hat.

Nach dem Schalke-Spiel und mit dem sich lichtenden Lazarett glaube ich an einen Erfolg. Die individuelle Klasse ist einfach so hoch, die Mannschaft steht zusammen, engagiert sich auch defensiv gemeinsam. Egal, was für ein System, was für eine Spielweise angeordnet wird, diese Mannschaft wird es schon hinbiegen.

•     •     •

"Du bist erste Klasse, ich bin zweite, triffst Du mich im Speisewagen?" Niels Frevert
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#3
Jan 26, 2024 - 10:11 AM hours
Erinnerungen an Begegnungen mit dem KSC? Da habe ich etwas für @Flitzpipe - verbunden mit dem besten Dank für seinen lesens- und lobenswerten Opener....

1.6.2015
Ein 50 Jahre alter HSV-Fan ist mit seinem Schwager aus dem Hessischen ins Badische gefahren und hat den Wagen in einem Wald nahe dem Stadion geparkt.
Die Atmosphäre unter den vielen HSV-Fans vor dem Karlsruher Wildparkstadion war sehr dicht, intensiv, meist kämpferisch. Ich stand mit meinem Schwager und einigen anderen aus ganz Deutschland angereisten HSV-Fans, unter ihnen Axel Formeseyn und Ex-Vorstand Christian Reichert v.a. aber @Schlienz und @Javid und auch @hsv_dude vor dem Einlaß.

Wir standen hinter dem Tor, in das zwei Spieler des HSV treffen und sich in die HSV-Annalen schießen sollten.
Bei Bekanntgabe der Aufstellungen im Wildparkstadion war ich entsetzt, als ich von van der Vaarts Aufstellung erfuhr. Doch damit hatte Labbadia Kauczinski und mich ausgecoacht. Denn das war letztlich ein Schlüssel zum Erfolg. Im Spielverlauf wurde ich dann wieder optimistisch, selbst nach dem 0:1 glaubte ich noch dran und feuerte an, so gut es ging. Aber selbst hartgesottene Fans, die seit Jahrzehnten den HSV zu Auswärtsspielen begleiten, waren der nervlichen Belastung nicht mehr gewachsen und waren in der Halbzeit in den Umlauf geflüchtet.
Nach Clebérs vergebener Kopfballchance sank auch mir der Mut. Ich hüpfte wie Rumpelstilzchen und schrie aus tiefster Seele mit Leibeskräften: "Dieses Sch***ding muß doch über die Linie zu bringen sein!!" Dann kam DER Freistoß. Ich hatte Diaz in der Halbzeit als HSV-Torschützen erwartet und war wohl der einzige in den Reihen um mich herum, der ihn als Schützen erwartete. Warum kann ich gar nicht so genau sagen, vielleicht aufgrund der Art und Weise, wie van der Vaart und Diaz zum Ball standen. Vielleicht auch, weil beim Spiel in Mainz van der Vaart den Ball aus ähnlicher Position zehn Meter über das Tor geschossen hatte.
In diesem Moment war eigentlich viel gefasste Ruhe und Ergebung in das Unvermeidliche zu spüren. Auch ich war bereit für den Abstieg. Dann sahen wir den Ball fliegen und es machte "Zusch", als der Ball das Netz berührte. Eine unglaubliche Explosion der Emotionen. Wildfremde lagen sich in den Armen, Tränen der Erleichterung in den Augen, jauchzten sie aus voller Kehle und stimmten "Sechsmal deutscher Meister..." an - mit unglaublicher Inbrunst bei "IMMER ERSTE LIGA". Danach hatte ich einfach das sichere Empfinden, wir bleiben drin. Wer so aus dem Schattenreich zurückkommt, bleibt. Nach dem Abpfiff der 90 Minuten kamen Holtby und Beister in die Kurve, dankten uns und feuerten zur Fortsetzung an. Erneute Explosion beim 2:1. So sehr, daß mein Schwager neben mir von dem Elfmeter für den KSC erst eine Stunde nach dem Spiel von mir erfuhr. Ich selbst hatte auch nur die Ausführung, nicht aber die Entstehung gesehen. Wir feierten nach dem Spiel 45 Minuten mit den Spielern auf der Tartanbahn. Schlachtgesänge, Schlachtgesänge, Beister auf dem Zaun.... Erleichterung und Stolz über diese späte Bewährung mischten sich. Ich habe fast zwei Tage gebraucht, um diesen Zustand betäubten Glücks ablegen zu können.
Drei Jahre später ging es dann doch in das Schattenreich der 2. Liga. Nie mehr "Immer erste Liga".

Zweite Erinnerung
22.9.1984
Beginn einer Highlight-Woche. Heute Wildparkstadion, am Mittwoch darauf QUEEN in der Festhalle Frankfurt.
Mein Freund Andreas, lebenslänglicher KSC-Fan, hat seine neue Freundin und mich zum Spiel eingeladen. Das Wetter regnerisch, zum Glück sitzen wir auf der Haupttribüne. Das Spiel habe ich als ähnlich trist in Erinnerung.
Immerhin erlebe ich so beim 1:1 eines der sieben Tore des Mark McGhee für den von Ernst Happel trainierten HSV.
Der Kicker gibt die Aufstellung des HSV mit 3-5-2 an, es ist aber sehr deutlich ein 4-4-2
Stein - Kaltz, Jakobs, Schröder, Wehmeyer - Groh, Rolff, Magath, Soler - McGhee, Milewski

Auf Seiten des KSC einige Spieler, die sicherlich Legendenstatus haben wie Emmanuel Günther, Rolf Boysen, Uwe Dittus, Michael Harforth - zudem ein gewisser Jogi Löw.

In die Aktualität: Der KSC hat sich vom Schock 2015 mittlerweile erholt und spielt bis dato eine solide Saison, tabellarisch vielleicht am unteren Ende der Erwartungen, aber das kann sich auch schnell ändern in dieser Liga. Prunkstück scheint mir aus der Ferne das Mittelfeld mit Burnic, Identifikationsfigur Wanitzek und Nebel zu sein. Davor mit Matanovic ein Stürmer, der sich wieder zu steigern scheint. Auch die Abwehr ist solide mit einem guten und zuverlässigen Keeper. Trainiert von dem symbadischen Christian Eichner.
Das ist ein Team, das man erst einmal besiegen muß und im Nebenbei-Modus wird das nicht gelingen.
Eine weitgehend reife und erwachsene Leistung wie gegen Schalke 04 sollte es wieder sein. Die Aufstellung ergibt sich fast von selbst. Zwei unserer Jungs haben KSC-Background: Stephan Ambrosius war letzte Saison dorthin ausgeliehen und konnte durchaus gefallen, litt jedoch zeitweilig unter Verletzungen. Und dann Jonas Meffert. Der war der Spieler, den Slobodan Rajkovic in der letzten Spielminute am 1.6.2015 anschoß, so daß es den Handfreistoß für den HSV gab, den zum Glück Diaz und nicht van der Vaart ausführte.
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#4
Jan 26, 2024 - 7:02 PM hours
Auch als kscler ist es schön eure sachlich geschriebene Erinnerungen hier zu lesen smile
Im Nachhinein kann ich mich trotz den scheitern von uns in der Relegation stolz auf diese Saison sein. Denke das es uns Fans und unsere verantwortlichen noch näher zu einander gebracht haben und unseres familiäres im Verein gestärkt hat.
Tatsächlich ist es bei mir inzwischen so, dass ich euch den Aufstieg ernsthaft gönnen würde.
Ich denke langfristig könnte euch der „Betriebsausflug“ zweite Liga gut getan haben. Eben nicht mehr mehrere Schritte auf einmal gehen wollen.

•     •     •

"Man könnte Real vorwerfen, dass sie wie eine Handballmannschaft verteidigen, Bayern greift aber auch wie eine an." - Oliver Schmidt am 29.04.2014
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#5
Jan 26, 2024 - 7:49 PM hours
Einiges an nostalgischem hier unterwegs Zwinkernd

Der KSC ist wohl der Gegner den ich am öftesten gesehen habe. Liegt natürlich an der geografischen Lage und an der Verwandtschaft die in Karlsruhe haust.

Oft wurden wir mit den Worten begrüßt, heute gibt es nichts zu holen und in den meisten Fällen traf das immer zu.

Aber was bleibt in Erinnerung.
Meinen ersten Punktgewinn den ich als Fan erlebt habe war in Karlsruhe unter der Woche, Abends an einem 19.03. glaube es war ein 2:2.

Oft waren aber aber Spieler wie Armo Glesius, Herfort, Schütterle zu viel für uns. Hoffe ich habe die Namen noch richtig in Erinnerung. Natürlich hat uns der KSC2000 auch oft auseinander geschraubt. Kirjakov, Dundee, Bender, Nowotny… Das war eine unglaubliche Truppe.

In guter Erinnerung blieb das 1:0 durch Panadic in einem Abstiegsduell. Die Wege trennten sich dann. Für den KSC ging es runter für uns in Richtung CL.

In Karlsruhe habe ich vielleicht auch mein heißestes Spiel erlebt und auch das kälteste. Glaube 2x sind wir gegen den 3. Ligisten im Pokal raus, unter anderem da bei den heißen Temperaturen.
Beim kältesten haben wir glaube ich 2:0 geführt und noch 2:3 verloren. Sehe jetzt noch Jarolim glaube ich alleine beim 2:0 auf das KSC Tor zulaufen.
Da war meine damalige Freundin zum ersten Mal mit dabei, beide noch arg alkoholisiert durch die Weihnachtsfeier am Tag davor. Da hat sie auch das erste mal meine Verwandtschaft getroffen.
Aber mittlerweile sind wir über 10 Jahre zusammen, Diskussionen darüber das es beim HSV seit unserer Hochzeit bergab geht werden strikt abgestritten.

In Hamburg durfte ich das 7:0 mit erleben, das letzte Spiel von Huub. Was ein Spiel.

Ich verbinde somit sehr viel mit diesem Verein, das meiste waren aber Niederlagen …

Nichts mit dem HSV hatte das wohl mit schlechteste Spiel zu tun das ich jemals gesehen habe. Freitag Abend, es war kalt, SC Freiburg gegen KSC 2. Liga.
Zum Glück gab es Glühwein, was sich dann aber nicht mit den Fahrkünsten eines Freundes vertragen hat und natürlich die kurvenreiche Strecke.

Wie die Zeit vergeht…
Leider wurden meine Live Spiele weniger, die letzten Jahre nicht so einfach…

So bleibt einem die Betrachtung zu Hause und so kommen wir zum Spiel.

Ein Spiel 50:50. Beim KSC sind alle wieder langsam fit, das Mittelfeld sollte Stindl spielen wahnsinnig gut.
Unsere Chancen liegen in Geschwindigkeit über außen. Es wird intensiv. Zählen tut nur ein Sieg. Zu viel haben wir liegen lassen.
Habe die Pressekonferenzen gesehen. Sehr nett die vielen lobenden und anerkennenden Worte von Eichner, auch die Einschätzung das es doch für uns schwieriger ist da zum Beispiel für seine Spieler ein Spiel in Hamburg immer noch was besonderes ist.
Auch manche Fragen der Journalisten brachten einen Mehrwert.
Unsere Pressekonferenz war eine Farce. Die Fragen schon ungeheuerlich, ohne Mehrwert..

Auf ein gutes Spiel!
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#6
Jan 27, 2024 - 10:25 AM hours
Wer das Mittelfeld dominiert, gewinnt das Spiel, oder so ähnlich? Der KSC ist der perfekte Gegner und Gradmesser für uns um zu sehen wo wir stehen und was der Sieg gegen Schalke der doch ein paar Fragen offen ließ, wert war.

Zum einen ist es neben Pauli eine der Mannschaften die durch Rivalität immer an die Leistungsgrenzen und darüber hinaus gegen uns geht. Glücklicherweise hat sich das in den letzten Jahren zu einer gesunden Rivalität entwickelt, nachdem uns der KSC den einen oder anderen Punkten stehlen konnte, der uns dann zum Aufstieg fehlte. Was beim dortigen Fanlager für versöhnliche Stimmung sorgte. Fair enough, ich bin da ganz dankbar drüber weil ich die toxische Rivalität zwischen den Vereinen irgendwie immer unnötig fand, das mit Bremen und Pauli ist was anderes aber mit dem KSC gab es halt nur dieses eine unvermeidliche Spiel auf das beide Mannschaften gerne verzichtet hätten, aber dazu weiter unten mehr....

Zum Anderen ist der KSC im zentralen Mittelfeld so stark besetzt, dass sie uns dort die Spielkontrolle abnehmen können, denn dort liegt meines Erachtens weiterhin unsere Achillesferse. Wenn uns der Gegner dort regelmäßig den Ball abluchst und gut und schnell umschaltet, oder man unsere Spieler dort aus dem Spiel nimmt bzw dort einfach ein Übergewicht hat, funktioniert unser Spiel nicht mehr und der KSC ist halt dort sehr stark aufgestellt, vielleicht weil man dort auch die Auffassung hat, dass das Mittelfeld Priorität hat. Wäre man in anderen Mannschaftsteilen auch so stark aufgestellt, wäre die Mannschaft sicherlich noch weiter oben.

Das wird wieder ein schweres und knappes Spiel werden, Tendenz geht Richtung unentschieden, aber ich hab auf ein knappes 2:1 für uns getippt, weil ich glaube, dass die Mannschaft gegen Schalke auch nicht an ihre Grenzen gegangen ist, weil sie es nicht musste.

Zum Thema KSC Erinnerungen, ich weiß noch, dass ich im bedeutsamen Spiel sehr optimistisch war, als Diaz sich den Ball Griff und in Panik geriet, als VdV dazu kam und Schießen wollte, ich hab dann zum Fernseher gesagt "Geh weg, Du schießt in letzter Zeit grottenschlecht,lass Diaz schießen dann geht er rein."

Der Rest ist Geschichte, der KSC tat mir damals sehr leid, aber natürlich hatte ich mich gefreut, dass wir die Klasse gehalten hatten, damals hatte ich nach dem Spiel aber auch schon zu meinem Vater gesagt, dass das mit dem Abstieg irgendwann kommen wird und es so nicht immer weitergehen kann.
Ansonsten mochte ich den KSC eigentlich immer ganz gern, die haben damals immer ruhig vor sich hin gewurschtelt und in Ruhe gearbeitet und sind selbst als sie mit Euro Eddy eine starke Zeit hatten, nie abgehoben, euphorisch ja, das war damals schon irgendwie wie ein Kult, aber nie auf der Schiene wir sind etwas besseres weil wir auf europäischer Bühne spielen.

Ähnlich wie bei uns und in Bremen, träumt man dort auch noch von den besseren Zeiten um den teilweise tristen Ligaalltag zu entkommen, im Vergleich ist man bei uns damals nur ein klein wenig weicher gefallen, was aber in der Konsequenz egal ist, weil man trotzdem gemeinsam weit von den schönen und besseren Tagen entfernt ist.

Wie schaut es aus KSC Fans, wollen wir nicht wieder in Liga 1 gehen und irgendwann wieder gemeinsam Europa unsicher machen, neue Geschichten schreiben, wie damals in unseren besseren Zeiten? Denn dort gehören unsere Vereine doch eigentlich hin und wir sollten Bremen auch nicht ewig warten lassen, tomorrow my friend, tomorrow.

•     •     •

Retired 05/2024
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#7
Jan 27, 2024 - 10:41 PM hours
Zitat von Rostein
Erinnerungen an Begegnungen mit dem KSC? Da habe ich etwas für @Flitzpipe - verbunden mit dem besten Dank für seinen lesens- und lobenswerten Opener....

1.6.2015
Ein 50 Jahre alter HSV-Fan ist mit seinem Schwager aus dem Hessischen ins Badische gefahren und hat den Wagen in einem Wald nahe dem Stadion geparkt.
Die Atmosphäre unter den vielen HSV-Fans vor dem Karlsruher Wildparkstadion war sehr dicht, intensiv, meist kämpferisch. Ich stand mit meinem Schwager und einigen anderen aus ganz Deutschland angereisten HSV-Fans, unter ihnen Axel Formeseyn und Ex-Vorstand Christian Reichert v.a. aber @Schlienz und @Javid und auch @hsv_dude vor dem Einlaß.

Wir standen hinter dem Tor, in das zwei Spieler des HSV treffen und sich in die HSV-Annalen schießen sollten.
Bei Bekanntgabe der Aufstellungen im Wildparkstadion war ich entsetzt, als ich von van der Vaarts Aufstellung erfuhr. Doch damit hatte Labbadia Kauczinski und mich ausgecoacht. Denn das war letztlich ein Schlüssel zum Erfolg. Im Spielverlauf wurde ich dann wieder optimistisch, selbst nach dem 0:1 glaubte ich noch dran und feuerte an, so gut es ging. Aber selbst hartgesottene Fans, die seit Jahrzehnten den HSV zu Auswärtsspielen begleiten, waren der nervlichen Belastung nicht mehr gewachsen und waren in der Halbzeit in den Umlauf geflüchtet.
Nach Clebérs vergebener Kopfballchance sank auch mir der Mut. Ich hüpfte wie Rumpelstilzchen und schrie aus tiefster Seele mit Leibeskräften: "Dieses Sch***ding muß doch über die Linie zu bringen sein!!" Dann kam DER Freistoß. Ich hatte Diaz in der Halbzeit als HSV-Torschützen erwartet und war wohl der einzige in den Reihen um mich herum, der ihn als Schützen erwartete. Warum kann ich gar nicht so genau sagen, vielleicht aufgrund der Art und Weise, wie van der Vaart und Diaz zum Ball standen. Vielleicht auch, weil beim Spiel in Mainz van der Vaart den Ball aus ähnlicher Position zehn Meter über das Tor geschossen hatte.
In diesem Moment war eigentlich viel gefasste Ruhe und Ergebung in das Unvermeidliche zu spüren. Auch ich war bereit für den Abstieg. Dann sahen wir den Ball fliegen und es machte "Zusch", als der Ball das Netz berührte. Eine unglaubliche Explosion der Emotionen. Wildfremde lagen sich in den Armen, Tränen der Erleichterung in den Augen, jauchzten sie aus voller Kehle und stimmten "Sechsmal deutscher Meister..." an - mit unglaublicher Inbrunst bei "IMMER ERSTE LIGA". Danach hatte ich einfach das sichere Empfinden, wir bleiben drin. Wer so aus dem Schattenreich zurückkommt, bleibt. Nach dem Abpfiff der 90 Minuten kamen Holtby und Beister in die Kurve, dankten uns und feuerten zur Fortsetzung an. Erneute Explosion beim 2:1. So sehr, daß mein Schwager neben mir von dem Elfmeter für den KSC erst eine Stunde nach dem Spiel von mir erfuhr. Ich selbst hatte auch nur die Ausführung, nicht aber die Entstehung gesehen. Wir feierten nach dem Spiel 45 Minuten mit den Spielern auf der Tartanbahn. Schlachtgesänge, Schlachtgesänge, Beister auf dem Zaun.... Erleichterung und Stolz über diese späte Bewährung mischten sich. Ich habe fast zwei Tage gebraucht, um diesen Zustand betäubten Glücks ablegen zu können.
Drei Jahre später ging es dann doch in das Schattenreich der 2. Liga. Nie mehr "Immer erste Liga".
...

vielen dank lieber @Rostein! diesen tag werde ich nie vergessen und dank dir kam ich zu der ehre, an diesem historischen und einmaligen erlebnis dabei zu sein. daumen-hoch
du hast eigentlich alles treffend beschrieben. dieses spiel war in seiner dramaturgie kaum zu überbieten. es war eine achterbahn der gefühle und ich bin bis zur 90 min um jahre gealtert, ehe mich der freistoß von Diaz in den jungbrunnen warf... wir hatten die beste sicht auf das tor und als der ball noch durch die luft rauschte, wussten wir schon, der geht rein. nach dem ausgleich war das psychologische momentum klar auf unserer seite und wir waren uns eigentlich sicher, das ding nach hause zu schaukeln. nach abpfiff gab es kein halten mehr ... einfach unvergesslich!

für morgen wäre ich schon mit einem unaufgeregten und langweiligen 1:0-sieg mehr als zufrieden.
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#8
Jan 28, 2024 - 3:07 PM hours
Es ist lustig und traurig zugleich, wie sich die Dinge wiederholen.
Fehlen Spieler, ist es deren Abwesenheit, die sofort als Argumentationsgrundlage ins Feld geführt wird.
Steht eine Mannschaft wie heute auf dem Feld (Reis und Muheim auch wieder drin), reicht mal wieder die Qualität der Spieler nicht aus und es wird nach Neuverpflichtungen geschrien.

Mal gucken, wie viele Hadzikadunics, Ramos und Zimas kommen und spielen müssen, bis auch der Letzte Begriffen hat, dass es - bei uns - keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem in der Kette spielenden Personal und der Stabilität der Mannschaft in sich gibt. Das Spiel heute im Vergleich zu Schalke (wo Heyer für Muheim links spielte und Reis, der auch immer gerne als großer Stabilisator angeführt wird, fehlte) ist der perfekte Beweis dafür. Die Mannschaft hat einfach defensiv gruppentaktische Defizite die (auch) durch die generelle Herangehensweise bedingt sind. Wer ernsthaft geglaubt hat, dass sich daran etwas ändert ist mMn. naiv gewesen.

Es ist wirklich ein Bilderbuchbeispiel für Symptom- über Ursachenbekämpfung.
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#9
Jan 28, 2024 - 3:15 PM hours
4!!!!! Gegentore.

Und der gegnerische Trainer entschlüsselt mal wieder den HSV.

Aber, um es mit unserem Trainer zu halten: Wir haben schon so oft zu Null gespielt, wie keine andere Mannschaft. Wir verlieren aber auch so oft, wie kein anderer Aufstiegskandidat.

Krass. Man lernt nicht aus seinen Fehlern.
19. Spieltag: Hamburger SV - Karlsruher SC |#10
Jan 28, 2024 - 3:28 PM hours
Ob individuelle Fehler oder nicht.
Ein Trainer kann ja aber auch durchaus auch systematischen Einfluss darauf nehmen, dass IV weniger häufig in Situationen müssen, bei denen es gleich 'alles oder nichts' heißt.

Wenn es also häufig 'nicht am Trainer liegt' und uns nur einzelne Fehler immer wieder die Spiele kosten, würde ich erwarten, dass ein Trainer sich auf entsprechend einstellt und dem vorzubeugen versucht.
Diesen Eindruck habe ich aber nicht, vor allem nachdem es in der Winterpause hieß, dass der Fokus auf der Defensive liegt.

Langsam wirds eng, würde ich denken...
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