15. Spieltag: FC Viktoria Köln - SG Dynamo Dresden

Zurück in die Zukunft

31.10.2023

Nach dem Sachsenpokal in Niesky besuchte Scholle gleich mal seine Heimatstadt Görlitz. Sind ja nur ca. 20km. So oft schafft er es nicht, mal wieder die Stadt seiner Kindheit zu besuchen, auch, wenn es von Dresden nur ca. 100km sind.
Im Stadteil Rauschwalde fuhr er am jetzigen L2-Club vorbei und musste schmunzeln und erinnerte sich an seine Jugend, als er in der damaligen HO-Gaststaätte „ Zwei Linden“ des Öfteren zugegen war und hier eigentlich alle angesagten Bands der ostdeutschen Szene spielen gesehen hat. Da waren Magdeburg als ehemalige Klosterbrüder, Karussel, für Oldies unter dem Namen Renft-Combo mit dem unvergessenen Cäsar bekannt , Prinzip, City, Himbeerband, Neumis Rockcirkus und viele mehr. Ihm huschte ein Lächeln übers Gesicht, als er an seine Jugend dachte und musste plötzlich an der nächsten Ampel stark bremsen. Das brachte ihn in die Realität zurück.
Das Spiel gegen Freiburgs Zweite war im Trainerteam besprochen, ihn beschäftigte mehr der nächste Gegner, die Viktoria. Schließlich hatte Scholle dort mal als Trainer gearbeitet.
In der Saison 2011/12 trainierte Scholle die Viktoria, mit der er den Aufstieg in die Regionalliga anpeilte. Dazu konnte er ehemalige Bundesligaprofis wie Kukielka (2005-2006 Dynamo) und Markus Kurth (als Co-Trainer) sowie weitere Spieler von Germania Windeck, die er vor Köln trainierte, überzeugen, ihn zur Viktoria zu begleiten. Am 13. November 2012 trennten sich die Viktoria und Scholz einvernehmlich; Grund sollen „unterschiedliche Auffassungen“ über die Zukunftsausrichtung des Klubs gewesen sein.
Trotzdem empfand Scholle keinen Groll, das widersprach auch seinem Naturell.
Nach seinen Stationen bei Lok Leipzig und Wacker Nordhausen wurde sein Traum wahr, bei Dynamo als Interimstrainer nach dem leidlichen Abschied von Fielo anzuheuern.
Seine damaliger Wortlaut ohne offiziellem Beweis: „Ich bin angekommen, hier kriegt mich keiner mehr weg.“
Auf dem Weg Richtung Görlitzer Kumpels fuhr er am Sportplatz „Eiswiese“ vorbei. Hier begann seine Fußballlaufbahn bei Dynamo Görlitz, da ist es nur verständlich, dass er bei einem Dynamo-Verein seine berufliche Karriere beendet.
Ein tiefer Seufzer entsprang Scholles Lungen. Er straffte sich und achtete wieder auf den Verkehr.
Nach einem kurzen Treffen bei seinen Kumpels, alle Dynamo-Fans, musste er auch wieder nach Dresden, seinem Job nachgehen.

07.11.2023
Freiburg ist Vergangenheit, jetzt geht es um die Viktoria, Scholle ist einer der ersten, die im Trainerstab der Akademie im Büro sitzen. Er nimmt den Telefonhörer in die Hand und ruft einen ehemaligen Mitarbeiter der Viktoria an, mit welchem er noch immer einen guten Draht hat.
„Freitag sind wir in Höhenberg, ich hoffe, wir sehen uns mal kurz. Macht uns das Leben nicht zu schwer, wir wollen aufsteigen.“ Nach kurzem Smalltalk lachte Scholle, legte auf und plötzlich kam ihn der Film in den Sinn, der die Situation für ihn widerspiegelte
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